Interessante Fakten zu Land und Leuten

Fläche: 92.270 qkm, dazu die Azoren-Inseln (westlich des Festlandes im Atlantik, 2.347 qkm) und Madeira (westlich der nordafrikanischen Küste, 749 qkm). Verwaltung in 18 Distrikten, daneben die autonomen Regionen Azoren und Madeira.

Ca. 10,3 Millionen Einwohner, von denen ca. 36% in den größeren Städten lebt. Bevölkerungsdichte: ca. 112 Einwohner pro km.

Die Algarve ist, geografisch gesehen, eine eigenständige Region und politisch eine Provinz, die den äußersten Südwesten Europas einnimmt. Sie ist ungefähr 155 km lang, etwa 50 km breit und bedeckt eine Fläche von nahezu 5.000 qkm. Dies entspricht einem Siebzehntel der Fläche Portugals. Im Süden und Westen wird sie begrenzt vom Atlantischen Ozean. Eine niedere Bergkette trennt sie vom übrigem Portugal im Norden und der Fluss Guadiana bildet die Grenze zur spanischen Provinz Andalusien im Osten.

Die Nationalstraße EN125 sowie die parallel verlaufende, seit 2011 mautpflichtige Autobahn A22, beide so etwas wie die Hauptverkehrsadern der Algarve, verbinden Vila Real de Santo António im Osten und Vila do Bispo im Westen miteinander und teilen die Provinz in zwei ungleiche Regionen. Südlich der Straßen liegt der Küstenstreifen, wo die meisten der ca. 450.000 Menschen, die hier leben, wohnen und wo sich der Tourismus und die damit verbundenen Dienstleistungen konzentrieren.

Die östliche Hälfte des Küstenstreifens, bekannt als Sotavento – was so viel heißt wie „wo der Wind eine Pause macht” – bietet lange, weite Sandstrände, Lagunen und vorgelagerte Inseln. Die westliche Hälfte der Küstenlinie, das Barlavento („das Land vor dem Wind”), ist abwechslungsreicher.

Die berühmte Küste ist ausgehöhlt und zerklüftet. Große ockergelbe Klippen wechseln sich ab mit tief eingekerbten Buchten. Die Wellen haben aus dem Stein bizarre Strukturen gewaschen, Grotten und Höhlen geformt. Bei Sagres, Cabo São Vicente und entlang der Westküste sind die Klippen noch gewaltiger. Bis zu 60 m reichen sie empor. Die Strände zum offenen Atlantik hin haben einen feinen goldgelben Sand.

Nördlich der N 125 reicht Ackerland über die Hügel eines Vorgebirges bis hin zu niederen Bergketten, die mit Pinien und Eukalyptuswäldern bedeckt sind.

Im Westen liegt die Serra de Espinhaço de Cão. Daran schließt sich die Serra de Monchique mit ihrem höchsten Punkt Fóia, etwa 902 m über dem Meer, an. Fährt man weiter nach Osten, erwarten einen Schieferberge – die wenig besiedelte Serra do Caldeirão und die Serra do Malhão.

Von den Bergen fließen einige wenige Flüsse: Odeceixe, Odelouca, Arade und Gilão. Der Guadiana, der größte Fluss der Algarve, entspringt in Spanien und hat eine Länge von 800 km. Zwischen Vila Real de Santo António und der andalusischen Stadt Ayamonte mündet er in den Atlantik.

Die Algarvios sind Portugiesen der besonderen Art. Bei vielen Bewohnern kann man einen nordafrikanisch-arabischen Einschlag feststellen, was kein Wunder ist, da die Algarve von 711 bis 1249 arabisch war. Hinzu kommt, dass die Provinz bis ins 20. Jh., nur durch eine Eisenbahnlinie und vier Straßen mit dem übrigen Portugal verbunden, ein abgeschlossenes Dasein führte. Die jüngere Generation hat sich, wie wohl überall auf der Welt, vor allem aber durch den Einfluss des Tourismus, den europäischen Modetrends angepasst.

An der Küste dreht sich seit Menschengedenken natürlich vieles um den Fischfang, und schon seit Jahrhunderten verdienen viele Menschen ihr tägliches Brot als Fischer auf dem Meer. Es gibt aber auch viele Bauern, die Landwirtschaft und Viehzucht betreiben.

Die Portugiesen sind im Allgemeinen ein ruhiges, gastfreundliches und arbeitsames Volk. Sie sind nicht überschwänglich fröhlich, wie es eigentlich in südlichen Gebieten erwartet wird. Ihre Traditionen und ihre Lebenseinstellung spiegeln sich in ihrer Musik, dem Fado, wider – in dieser ruhigen und getragenen Musik schwingt vor allem Sehnsucht und Traurigkeit mit.