Porzellanartige Schneckenhäuser, die um die Welt gingen

Kauri ist eine Schneckenart. Der lateinische Name Monetaria Moneta und das englische Wort money (Geld) deuten darauf hin, dass die porzellanartigen Gehäuse der Kauri früher als Zahlungsmittel verwendet wurden. Nach arabischen Angaben waren die Schatzkammern der maledivischen Sultane voll mit den einheimischen Kauris.

Im Mittelalter, zur Blütezeit des maledivischen Handels mit Indien, Arabien und Afrika, hatten die Kauris folgende Bedeutung: Sie waren die Währung, die gegen Gold und andere Währungen aufgerechnet wurde. Sie waren außerdem Exportgut und verschafften den Malediven großen Reichtum mit ihrem Fast-Monopol. Als Schmuckstück wurden besonders schöne Exemplare in den Handel gebracht. Als Grabbeigabe bis in den hohen Norden wurden sie den Toten beigelegt. Man hat sie sogar in Finnland und nördlich des Polarkreises (Thor Heyerdahl) in Gräbern gefunden, die auf 600 n.Chr. datiert werden. Zur Kolonialzeit haben die Portugiesen ganze Schiffsladungen nach Afrika geschickt, um damit den Sklavenhandel zu finanzieren. Heute wird das Muschelgeld zu Schmuckstücken verarbeitet. Die Gehäuse der großen Tigerkauris, die wegen des Raubbaus für die Souvenirindustrie unter Wasser nur noch selten anzutreffen sind, sind begehrte Sammlerobjekte. Diese Weichtiere ernähren sich von Algen und Schwämmen.