Die bewegte Geschichte Mallorcas
Ein kurzer Abriss der bewegten Geschichte Mallorcas soll helfen, ein besseres Verständnis für die Insel und ihre Bewohner zu entwickeln. Ständige waren fremde Mächte auf Mallorca. Sie bestimmten nicht nur die Herrschaftsverhältnisse, sondern prägten gleichermaßen Körperbau und Gesichtszüge der Einheimischen, ihre Sprache und Kultur, die Baukunst und nicht zuletzt die Agrartechniken.
2. Jahrtausend v.Chr.: Die Talayot-Kultur entstand. Die Türme aus großen, unbehauenen Steinen dienten vermutlich als Wach-/Verteidigungstürme, Sitz des Stammesführers oder Lager-/Stallräume. Über 1.000 gibt es noch auf Mallorca. Die besterhaltenen findet man bei Arta und Lluchmayor.
Ca. 600 v.Chr.: Gründung der ersten Handelsstützpunkte von Griechen & Phöniziern auf den Balearen.
123 v.Chr.: Die Römer eroberten die Balearen, Angliederung ans Römische Weltreich. Konsul Metellus gründete Palma und Pollenca (heute Alcudia). Ausbau des Straßennetzes, Intensivierung der Landwirtschaft (z.B. Einführung des Weinanbaus), Aufbau eines römischen Verwaltungssystems.
798 n.Chr.: Die Mauren eroberten Mallorca und blieben ca. 450 Jahre. Eine städtisch organisierte Oberschicht etablierte eine blühende maurisch-arabische Hochkultur, deren Spuren man noch heute auf der Insel findet.
1229 n.Chr.: Die Spanier (Jaime von Aragon) eroberten Mallorca zurück und bereits ein Jahr später begann man mit dem Bau der Kathedrale in Palma. Das Königreich Mallorca wurde von König Jaime II gegründet.
1348 n.Chr.: König Jaime III wurde bei der Schlacht von Lluchmajor von den Aragoniern geschlagen und Mallorca wird dem Königreich Aragon angegliedert. Mallorca wurde, nach der Einigung des spanischen Reiches Ende des 15. Jahrhunderts, ein Teil Spaniens.
Ab 1492: Die Entdeckung Amerikas wirkte sich wirtschaftlich nachteilig auf die Balearen und die spanische Mittelmeerküste aus, da sich der Handel auf die Neue Welt konzentrierte.
16. Jh.: Angriffe algerisch-türkischer Seeräuber (bis 1571), Befestigungsanlagen werden verstärkt.
17. Jh.: Wegen schwerer Hungersnöte und Epidemien fliehen viele Inselbewohner auf das Festland.
18. Jh.: Innere Unruhen sowie Aufstände während des spanischen Erbfolgekrieges, der 1700 begann.
19. Jh.: Leder- und Schmuckindustrie florieren. Wein-, Zitrus- und Mandelanbau blühen auf. Ausländische Adlige und Intellektuelle entdecken die Schönheit der Insel.
1936-39: Im Spanischen Bürgerkrieg unterstützt Mallorca die Nationalisten unter Franco.
1947: Durch eine Volksabstimmung wurde die Monarchie wieder eingeführt, Franco blieb jedoch Staatsoberhaupt.
Ab 1975: Nach dem Tode Francos wurde Juan Carlos I König von Spanien. Die danach folgende Demokratisierung des Landes (seit 1978 ist Spanien eine konstitutionelle Erbmonarchie mit parlamentarischem Regierungssystem) änderte nur wenig an der aggressiven Investitionspolitik.
1983: Erst jetzt erhielten die Balearen Autonomiestatus und entscheiden heute weitgehend eigenständig über die Belange der Inseln.