Nicht nur für Schmetterlinge ein wunderbarer Ort
Das Tal Petaloúdes ist ein landschaftlich sehr schönes Fleckchen mit einer großen Schmetterlingspopulation. Der gepunktete Harlekin (Callimorpha Quadripuncta) ist ein Nachtfalter aus der Familie der Bärenspinner. Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 42 bis 52 mm. Sie haben schwarzblaue Vorderflügel mit weißen oder gelblichen Streifen. Diese bilden an den Flügelspitzen ein markantes V. Die orangefarbenen Hinterflügel haben drei bis vier schwarze Flecken, diese sind aber nur zu sehen, wenn er fliegt. Der einzelne Schmetterling ist wenig beeindruckend, aber wenn die Tiere aufgeschreckt werden und sich in der Gruppe erheben, sieht das sehr schön aus – wie eine rote Wolke.
Leider nahm die Zahl der Schmetterlinge in der Vergangenheit rapide ab. Der Harlekin ist ein nachtaktives Tier und schläft normalerweise tagsüber. Lässt man die Tiere tagsüber nicht in Ruhe schlafen, fehlen ihnen die Kräfte, und die Paarung wird gestört. Im Gegensatz zu anderen Bärenspinnern besitzen sie einen gut ausgebildeten Saugrüssel, der es ihnen ermöglicht, Nektar von Blüten zu saugen. Angelockt und zur Fortpflanzung animiert wird der Harlekinfalter in Petaloúdes aufgrund der zahlreichen harzreichen und nach Vanille duftenden Amberbäumen. Diese eleganten Bäume kommen im Mittelmeerraum immer seltener vor.
Im Herbst fliegen die Schmetterlinge aus dem Tal hinaus, um ihre Eier abzulegen. Die Raupen entwickeln sich nicht im Tal von Petaloúdes. Daher sind die Tiere im Tal nur zwischen Ende Juni und September anzutreffen. Die Raupen werden ca. 50 mm lang, sie sind schwarzgrau und haben eine gelbe Rückenlinie. Zusätzlich besitzen sie auf den Seiten weiße Flecken und überall rötlich-braune Warzen mit kurzen, hellen Borsten.