Wo die Lorbeerwälder wachsen
Agulo
Agulo gilt als das schönste Dorf von La Gomera. Durch seine alten Kolonialbauten und verwinkelten Straßen wirkt es besonders anziehend. Es liegt imposant vor einer roten Steilwand auf einer Plattform oberhalb des Meeres.
Agulo ist eines der ursprünglichsten Dörfer der Insel. Die Landschaft ist geprägt von fruchtbaren Terrassenfeldern, schroffen Steilwänden und einem wundervollen Blick auf das Meer. Von hier aus kann man den mächtigen Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa bestens erkennen.
Sehenswert ist die weiße Kirche San Marco, im maurischen Stil erbaut nach Plänen des Architekten Pintor y Ocete. In ihrem Inneren birgt sie eine sehenswerte Christusfigur des kanarischen Künstlers Perez Donis. Einmal im Jahr zu Ostern wird in Agulo eine große Fiesta gefeiert. Auf dem Höhepunkt der Feierlichkeiten beweisen junge Männer mit einem Sprung durchs Feuer ihren Mut – lauthals angefeuert durch die Zuschauer.
Umgebung von Agulo
Gleich nebenan, nur etwa 2 km in östlicher Richtung, liegt das grüne Tal von Hermigua. Auch Juego de Bola, das Besucherzentrum des Nationalparks Garajonay bei Las Rosas, liegt ganz in der Nähe. Eine schöne Wanderung führt ab Agulo dorthin. Gleich dahinter befindet sich ein Skywalk – der Mirador de Abrante – mit einem gläsernen Vorsprung über dem Atlantik.
Wer der Inselstraße von Agulo in Richtung Vallehermoso folgt, genießt auf der Fahrt schöne Ausblicke über La Gomeras Norden und die wildromantische Küste. Das schöne Dorf im Inselnorden bezaubert mit Kolonialbauten und verwinkelten Gassen.
Hermigua
Das traditionsreiche Dorf liegt in einem romantischen Tal, umgeben von hohen Bergen im grünen Norden von La Gomera. Bekannt ist das schöne weite Tal von Hermigua wegen seines besonders milden Klimas. Vor allem Wanderer fühlen sich von der einzigartigen Natur rund um Hermigua angezogen.
Hermigua liegt in der wasserreichsten Region der Insel. In diesem fruchtbaren Klima gedeihen Bananen und andere Pflanzen hervorragend. So hat die Region die größte Bananenernte von ganz Gomera zu verzeichnen. Die Landschaft ist demnach geprägt von weiten Terrassenfeldern und großen Bananenplantagen. Eines der Wahrzeichen von Hermigua sind die Zwillingsfelsen Roques de San Pedro. Die beiden versteinerten Vulkanschlote liegen im Ortsteil Monteforte.
Früher gab es hier eine Zuckermühle. Das ehemals rentable Exportgut hat jedoch schon lange seine Bedeutung für die Kanarischen Inseln verloren. Heute sind Bananen der Exportschlager. Wer der Straße zur Playa de Hermigua folgt, passiert rechter Hand das einstige Dominikanerkloster El Convento de Santo Domingo, das aus dem 16. Jh. stammt. Im Inneren gibt es interessante Barockmalereien und Deckenverkleidungen im Mudéjar-Stil zu entdecken, der maurische und christliche Elemente vereint.
An der Hauptstraße liegt das kunsthandwerkliche Museum Los Telares. Historische Arbeitsgeräte wie alte Webstühle (telares), Töpferwaren und Mühlräder sind hier zu besichtigen. Liebhaber inseltypischer Produkte und Musikinstrumente werden in den kleinen Läden des Ortes fündig werden.
Das Museo Etnografico de La Gomera (MEG) an der Hauptstraße in Hermigua entführt die Besucher in frühere Zeiten. Das größte volkskundliche Museum der Kanareninsel informiert in schönen Ausstellungsräumen über traditionelles Handwerk, Fischerei und Viehzucht. Auch kulinarischen Spezialitäten, wie etwa der Herstellung von Miel de Palma, von Gofio und Wein, ist ein Bereich gewidmet. Außerdem zeigt das 2007 eröffnete Ethnografische Museum einige archäologische Funde und informiert die Besucher über die Pfeifsprache El Silbo. Im unteren Talabschnitt von Hermigua, an der Hauptstraße, befindet sich die in den 1920er-Jahren erbaute Pfarrkirche Nuestra Senora de la Encarnacion, eine schlichte Kirche mit hohem Turm. Der kleine Kirchplatz lädt mit schattenspendenden Lorbeerbäumen zum Ausruhen ein. Im angrenzenden repräsentativen Herrenhaus ist das Kulturzentrum von Hermigua untergebracht.
Wahrzeichen am Strand von Hermigua sind die vier aus dem Meer ragenden Betonpfeiler der El Pescante, einer ehemaligen Verladestation für Bananen. Aufgrund des oft hohen Wellengangs konnten die Schiffe nicht an einer Hafenmole anlegen, sondern mussten von dort aus per Kran entladen werden.
Angrenzend an das obere Tal von Hermigua erstreckt sich der Nationalpark Garajonay mit seinem kanarischen Urwald – ein herrliches Wanderrevier. Einige Wanderwege um Hermigua zählen zu den schönsten Routen auf La Gomera, wie etwa der Aufstieg zum Wasserfall El Chorro. Imposant stürzt der kleine Flusslauf Rio de el Cedro in einem etwa 100 m hohen Wasserfall hinunter ins Tal. Von hier aus kann man weiterwandern bis nach El Cedro.
Umgebung von Hermigua
Etwa zwei Kilometer weiter nordwestlich liegt das Dorf Agulo, das von Hermigua aus über die Küstenstraße bequem zu erreichen ist. Wer hier weiterfährt und der Inselstraße im Norden La Gomeras folgt, genießt auf der Fahrt nach Vallehermoso schöne Landschaften und Ausblicke. Auf der anderen Seite des Tals von Hermigua führt die Straße hinauf zum Nationalpark Garajonay mit seinen mystischen Wäldern. Durch mehrere Tunnel gelangt man zur gomerischen Hauptstadt San Sebastian. Doch auch an den tiefer gelegenen Talflanken kann man herrlich wandern. Einige Wege um Hermigua, z.B. der Aufstieg am Wasserfall nach El Cedro, zählen zu den schönsten Wanderrouten auf La Gomera.
Vallehermoso
Der markante Vulkankegel Roque Cano überragt das fruchtbare Tal mit idyllischem Ortskern und kleinem Castillo. Grüne Bananenplantagen, kleine Weinberge und Kartoffelacker bedecken weite Teile der Umgebung. In früheren Zeiten war der Ort wirtschaftliches und kulturelles Zentrum von La Gomera. Heute bietet er ein eher beschauliches Ambiente und dient als Start und Ziel für viele Wanderungen.
Der vergangene Glanz von Vallehermoso lässt sich noch immer in den reich verzierten Häusern im Dorfzentrum erahnen. Bei den Gebäuden jüngeren Datums dominiert eine weitaus funktionalere Architektur.
Die Plaza de la Constitution mit ihrem Brunnen und den Bänken bildet den lebendigen Mittelpunkt des Dorfes. Rundum stehen das Rathaus, Bars und Banken. Der Platz wird umschlossen von einem Kreisverkehr. Strahlenförmig zweigen kleine Straßen in alle Himmelsrichtungen ab.
Etwas entfernt von der Plaza befindet sich die sehenswerte Kirche Iglesia de San Juan Bautista, erbaut von den kanarischen Architekten Pintor und Ocete.
Bekannt ist Vallehermoso außerdem für seine üppigen Obstgärten. Neben zahlreichen Südfrüchten und Aprikosen gedeihen hier auch Äpfel, Birnen und Pflaumen. In der Markthalle am Dorfplatz werden die lokalen Produkte aus der Umgebung von Vallehermoso zum Kauf angeboten. Ein Einkaufsbummel durch die Hallen lohnt sich! Hier finden Sie u.a. Mango, Papaya, Avocado, Maracuja, Bananen und den bekanntesten Wein der Insel, den Roque Cano.
Umgebung von Vallehermoso
Wer sich von Vallehermoso aus nach Osten in Richtung Agulo und Hermigua aufmacht, kann auf der Fahrt über die Inselstraße herrliche Blicke über die zerklüftete Küste und auf Gomeras Norden genießen.
Ein kleiner Abstecher führt zum Besucherzentrum des Nationalparks bei Las Rosas.
Vom schönen Ort schlängelt sich die gut ausgebaute Straße durch das grüne Tal von Vallehermoso hinauf in den Nebelwald des Nationalparks Garajonay und zur Höhenstraße. Auf dem Weg zweigt eine kleine Straße ab nach Epina und Alojera in La Gomeras Westen.
Zudem führen zahlreiche attraktive Wanderwege hinauf in den Nationalpark und hinein in die Nebentäler Vallehermosos.