Bedeutende Studentenstadt und Umschlagplatz des Olivenölhandels
Von Phöniziern als Ankerplatz gegründet, blieb das spätere Ruspina auch unter römischer Herrschaft relativ unbedeutend. Auf Befehl des Abassiden-Kalifen Harun ar-Raschid ist im 8. Jh. das Ribat, ein islamisches Wehrkloster, das als Verteidigungsbastion gegen christliche Bedrohung und berberische Überfälle diente, errichtet worden. Zusammen mit dem Ribat in Sousse galt es als die bedeutendste Festung entlang der tunesischen Küste. Heute befindet sich im Obergeschoss des Ribat, dem ehemaligen Gebetssaal, ein kleines, sehenswertes Museum für islamische Kunst. Der Friedhof neben dem Ribat wurde ein beliebter Begräbnisplatz und Pilgerziel für die ganze Region. Nach Kriegen zwischen Spaniern und Türken behielten letztere die Überhand und bauten die Befestigungsanlagen weiter aus.
Die Stadt profitierte durch grundlegende Modernisierung, Gründung einer Universität und Restaurierungen.
Im Zuge der Umgestaltung musste jedoch die alte Medina, die sich beim Ribat befand, großen Freiflächen weichen. Das prachtvolle Mausoleum des am 3.4.2000 verstorbenen langjährigen Präsidenten Habib Bourguiba mit seiner 18 Karat vergoldeten Kuppel befindet sich linker Hand. Vom Ribat aus erstreckt sich der aufwendig gepflasterte Vorhof ca. 300 m weit bis zu dem Mausoleum. Dieser steht mit goldenen und grünen Kuppeln sowie zwei schlanken Minaretten aus italienischem Marmor in einem mit schmiedeeisernen Gittern umgebenen Park.
Unterhalb des Mausoleums befindet sich der kleine, modern angelegte Yachthafen Cap Marina mit zahlreichen Cafés und Restaurants.
Betritt man vom Mausoleum aus die Altstadt, kann man gegenüber der Habib-Bourguiba-Moschee ein Museum entdecken, das Musee de Costume Traditionelle, mit einer Sammlung traditioneller Alltags- und Festkleidung sowie Schmuck aus verschiedenen Regionen Tunesiens.