Tunesiens Zentrum für Töpferwaren und traditionelle Handwerkskunst
Die Stadt zählt zu den wichtigsten Handwerkszentren des Landes und war schon in der Antike als Neapolis für ihre Töpferwaren bekannt. Die direkt am Meer gelegene Siedlung war in punischer Zeit eine mächtige karthagische Stadt mit Hafen, von der aus eine Straße quer über die Halbinsel zur Kapitale führte. Sie wurde im 5. Jh. v. Chr. von Agathokles aus Syracus kurzzeitig besetzt, im 8. Jh. durch die Araber zerstört und erst spät landeinwärts neu gegründet. Bei einem Bummel durch die Gassen kann man zusehen, wie Matten aus Halfagras geflochten werden, die berühmten handgemalten Fliesen kommen von hier und in den Keramikwerkstätten werden sowohl bemalte, glasierte Gefäße, als auch unglasierte, durchbrochene Tonwaren hergestellt, die sich besonders schön als Windlichter eignen.
Der Stadtteil Dar Chaabane ist für seine Steinmetze bekannt, die Säulen, Kapitelle und sonstige Verzierungen aus dem in den nahegelegenen Bergen gefundenen weißen Kalksandstein herstellen. Bis spät am Abend sitzen die Männer am Boden und schnitzen traditionelle Muster in den weichen Stein.