Künstlerdorf mit strahlender Farbenpracht
Spätestens seit die Expressionisten August Macke und Paul Klee kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs die hoch auf einem Felsen über dem Golf von Tunis thronende Stadt in ihren Bildern verewigt haben, zieht Sidi Bou Said alle in seinen Bann. Der Ort mit dem andalusischen Charme und der maurischen Architektur verzaubert vor allem mit seinen weißen, verschachtelten Häusern.
Sein Stadtbild verdankt Sidi Bou Said Flüchtlingen aus Spanien, die sich hier im 16. Jh. ansiedelten. Später zog es die Angehörigen der Husseiniten hierher, gefolgt von Künstlern und wohlhabenden Europäern. Dem britischen Baron Rudolphe d’Erlanger ist es zu verdanken, dass der Ort 1915 unter Denkmalschutz gestellt wurde und so seine Ursprünglichkeit bewahren konnte. Heute ist er das beliebteste Ausflugsziel der gesamten Region. Man sollte sich auf großen Andrang einstellen und möglichst das Wochenende meiden.
Bei einem Bummel durch die Gassen zum Cap mit seinem Panorama über Golf und Yachthafen, einem Blick in das eine oder andere Souvenirgeschäft, einem Besuch in den zahlreichen Galerien und einem Espresso oder Thé à la menthe (Pfefferminztee) im berühmten Café des Nattes verzaubert das Maler- und Künstlerdorf seine Besucher. Das Café verewigte August Macke 1914 in seinem Bild „Blick auf die Moschee“.