Henna-Tattoos können Allergien auslösen
Kurzzeitige Henna-Tattoos, so genannte Temptoos, bergen gefährliche Allergierisiken. Reines Henna ist für die meisten Menschen gut verträglich, jedoch wird dem Naturstoff häufig Paraphenylendiamin (PPD) beigemengt, um den Farbton zu verbessern und eine schnellere Trockenzeit zu erreichen.
PPD ist ein schwarzer Farbstoff, der bei vielen Menschen allergische Reaktionen auslöst. Der Stoff wurde früher als Haarfärbemittel eingesetzt, jedoch ist er seit Jahrzehnten in Deutschland verboten und lediglich für bestimmte industrielle Zwecke zugelassen.
Das Bemalen der Haut mit PPD-haltigen Farbstoffgemischen unterliegt der Kosmetikverordnung. Dies gilt allerdings nur für Länder der EU. Produkte aus anderen Ländern sind an diese Vorgaben nicht gebunden und enthalten oft erhebliche Mengen an PPD.
Einige Tage nach dem Auftragen der kurzzeitigen Tätowierung kann es zu ersten allergischen Reaktionen wie z.B. Juckreiz, Rötungen, Knötchen und Bläschen kommen. In schweren Fällen sind darüber hinaus nässende, teilweise verkrustete Veränderungen der Haut innerhalb der tätowierten Zeichnung möglich sowie Beinödeme und Bläschen an Händen und Füßen. Die Betroffenen klagen zudem über ein eingeschränktes Allgemeinbefinden. Vereinzelt können auch Reaktionen wie schmerzhafte Schwellungen der Haut und Schleimhaut, Nesselsucht, Rhinitis (eine Art Heuschnupfen) oder Asthma auftreten.
In der Regel lassen sich die Beschwerden erfolgreich mit Kortikosteroiden oder Antihistaminen behandeln.
Eine allergische Reaktion der Haut tritt meist erst einige Zeit nach dem Aufmalen der Henna-Tattoos auf. Oft sind sie schon fast vollständig verblasst, wenn der Betroffene die ersten Beschwerden bemerkt.
Hat sich einmal eine Allergie gezeigt, hält diese meist ein Leben lang an. Also: Vorsicht mit Henna-Tattos!