Die Stadt mit den zwei Gesichtern
Seit etwa 1.000 Jahren ist Nikosia die Hauptstadt Zyperns. In der Inselmitte gelegen wird sie im Norden von der Kyrenia-Gebirgskette mit dem markanten Berg Pentadaktylos flankiert. Der türkische Name der Stadt, Lefkosia, steht wahrscheinlich in Verbindung mit den hohen Pappeln (griech. „Left“), die einst die Stadt zierten. Außerdem ist Nikosia Regierungssitz, Sitz der diplomatischen Vertretungen und kulturelles Zentrum. Nikosia ist nicht nur Einkaufs-, sondern auch Wirtschaftszentrum der Insel. Die Stadt verfügt über ein großes und hochmodernes Kongresszentrum sowie zahlreiche Kunstgalerien.
Die Stadt hat zwei Gesichter: die von venezianischen Stadtmauern aus dem 16. Jahrhundert umgebene Altstadt einerseits, die moderne Stadt mit einer Gesamtbevölkerung von 300.000 Menschen andererseits.
Innerhalb der Festungswälle, welche die Stadt über Jahrhunderte hinweg schützten, befinden sich zahlreiche Plätze von historischer Bedeutung. Das Altstadtviertel verbreitet ein besonderes Flair. Prunkvolle Kirchen, sorgfältig renovierte Häuser und Handwerksbetriebe spiegeln die zauberhafte Atmosphäre der alten Tage wider und versetzen den Betrachter scheinbar in eine andere Zeit.
Beeindruckend ist auch ein weiteres restauriertes Bauwerk: das Famagusta-Tor, das heute Kulturzentrum ist. Innerhalb der Stadtmauern dominieren die geschäftigen Einkaufsstraßen Ledra und Onassagorou. Am Ende der Straßen befindet sich die Green Line, die Demarkationslinie, welche die Insel Zypern nach wie vor teilt.
Der im Zentrum gelegene Eleftheria Square (Platz der Freiheit) eint das alte und das neue Nikosia. Der Präsidentenpalast ist ein sehenswertes Musterstück kolonialer Baukunst. Der einstige Sitz des britischen Gouverneurs befindet sich auf einer Anhöhe, umgeben von einer weitläufigen Parkanlage. Die Eingangstür ziert nach wie vor das britische Wappen.