Erleben Sie die bunte Vielfalt der Insel

Wussten Sie, dass Zypern, trotz Abholzung, die Insel mit dem größten Waldvorkommen im Mittelmeerraum ist? Heute sind nur noch 19% der Inselfläche mit Wald bedeckt. In der Antike hingegen war nicht nur das Troodos-Gebirge, sondern auch die Mesaoria-Ebene und das Kerynia-Gebirge bewaldet.

Der am häufigsten verbreitete Nadelbaum ist die Troodos-Kiefer. Diese findet man vor allem in den hohen Lagen des Troodos. Die endemische Troodos-Zeder hingegen ist, aufgrund der Abholzung, weitgehend ausgestorben. Noch immer werden die Wälder bzw. Baumbestände mit schnell wachsenden Arten, wie z.B. der Kalabrischen Kiefer, aufgeforstet.

Der Wald ist eine von insgesamt drei Vegetationszonen Zyperns und in 1.000-1.200 m Höhe gelegen. Darüber hinaus gliedert sich die Insel in die „Macchia“, die bis 1.000 m reicht und sich durch kleinere Bäume und höhere Sträucher, u.a. Matrixstrauch und Johannisbrotbaum, auszeichnet. Die dritte Zone ist die Phrygana-Ebene, die bis 500 m reicht, und in der trockenheitsbeständige Sträucher, Zwergstauden sowie Kräuter und Gewürze, z.B. Lorbeer, Rosmarin, Minze, Majoran, Thymian und Myrthe, wachsen.

Auf der gesamten Insel gedeihen etwa 1.800 verschieden Blütenpflanzen aus 152 Pflanzenfamilien. Trotz der vorherrschenden Trockenheit sorgen diese immer wieder für Farbtupfer in der Landschaft. Besonders schön ist die Zeit von Januar bis Mai. Dann blühen Orchideen in Hülle und Fülle. Wilde Tulpen, Krokusse, Hyazinthen, Pfingstrosen, Schwertlilien, Alpenveilchen, aber auch Kirsch- und Mandelbäume setzen Farbakzente. Im Herbst blühen zahlreiche Narzissen. Sogar in den heißesten Monaten, von Juli bis September, sorgen Disteln, Myrten, Tamarisken und Oleander für pastellfarbene Farbtupfer. Dank der Herbstzeitlosen ist es selbst im Winter bunt auf Zypern!

Zivilisation und Menschen haben die Fauna beeinflusst und verändert, indem zahlreiche Kulturpflanzen heimisch gemacht wurden. Die typischen Vertreter sind der Oliven-, Granatapfel und Johannisbrotbaum. Letzterer war jahrhundertelang der wichtigste Nutzbaum. Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Weinreben – heute die wichtigste Kulturpflanzen überhaupt.

Neben den verschiedenen Vegetationszonen gibt es auch verschiedene Landschaftszonen. Zypern gliedert sich in vier verschiedene Naturräume. Im Norden erhebt sich die Kerynia-Kette mit Erhebungen bis zu 1.024m. Die bekanntesten Berge formt die Gruppe des Pentadaktylos, des Fünf-Finger-Berges. Diese Gebirgskette fällt nach Süden hin in die Mesaoria-Ebene ab, die sich komplett von Ost nach West erstreckt und das Hauptanbaugebiet für landwirtschaftliche Produkte ist. In der Mitte der Insel erhebt sich das Troodos-Gebirge, mit dem höchsten Berg Zyperns – der 1.953 m hohe Olympus. Gen Süden geht das Gebirge in Hügelland über. Auch hier wird intensiv Landwirtschaft betrieben. Im Osten, Süden und Westen prägen unterschiedliche Küstenebenen das Bild der Insel.

Solch einen Artenreichtum findet man in der Tierwelt leider nicht vor. Doch auch hier gibt es besondere Arten, wie z.B. das Mufflon, ein scheues Waldschaf, welches in den Wäldern von Pafos lebt. Die anderen Großwildarten, die einst in großer Anzahl auf Zypern lebten, sind in der Vergangenheit der Jagd zum Opfer gefallen und wurden vollständig ausgerottet. Die Anzahl weiterer, frei lebender Säugetiere ist dadurch sehr überschaubar geworden.

Die 300 Vogelarten, die man gezählt hat, sind zum größten Teil Zugvögel, die ihr Winterlager vorzugsweise an den Salzseen beziehen. Die auffälligsten Vertreter sind die rosafarbenen Flamingos, die man in sehr großer Anzahl am Salzsee von Larnaka antrifft.