Ein kurzer Überblick

Ab 4. Jh. vor Chr.: Die legendäre Zeit der Thraker beginnt.

7. Jh.: Griechische Einsiedler lassen sich nieder und gründen Städte wie Odessos (Varna), Apolonia (Sozopol), Messambria (Nessebar).

681: Gründung des Ersten Bulgarischen Reiches. Pliska als Hauptstadt. An der Spitze des Reiches steht der Khan (Zar).

855: Die Gebrüder Kyrill und Method schaffen die Grundlage für eine slawische Schriftsprache.

865: Boris der Erste führt das Christentum als Staatsreligion ein.

813-927: Zar Simeon der Große – die Goldene Zeit Bulgariens. Gründung eines unabhängigen bulgarischen Patriarchats.

ab 1393: Bulgarien wird zu einer türkischen Provinz, das sogenannte Osmanische Joch dauert fast 500 Jahre lang.

1876: Der Aprilaufstand löst einen blutigen Rachefeldzug türkischer Truppen aus. Die öffentliche Meinung Europas zeigt sich entsetzt über die bekannt gewordenen Grausamkeiten.

1878: Im russisch-türkischen Krieg erlangt Bulgarien Unabhängigkeit. Am 3. März im Vorfrieden von San Stefano werden günstige Grenzen für Bulgarien gelegt, aber die völlige Unabhängigkeit bleibt Bulgarien noch versagt.

1879: In Tarnovo wird eine der liberalsten Verfassungen Europas verabschiedet. Zum ersten Fürsten wird der Neffe der russischen Zarin, Prinz Alexander von Battenberg, gewählt.

1908: Der junge Prinz Ferdinand von Sachsen und Coburg-Gotha erklärt die völlige Unabhängigkeit Bulgariens und nimmt den Titel Zar der Bulgaren an.

1914-1918: Zu Beginn des Ersten Weltkriegs erklärt Bulgarien seine Neutralität. Im Oktober dankt Ferdinand zugunsten seines Sohnes Boris ab.

1941-1945: Im Zweiten Weltkrieg tritt Bulgarien dem Dreimächtepakt (Deutschland, Italien, Japan) bei.

943: Nach dem Tod von Zar Boris übernimmt eine vaterländische Front die Macht.

1946: Per Volksabstimmung ersetzen die Bulgaren die Monarchie durch die Volksdemokratie.

1947: Maßnahmen zur Enteignung durch den Staat und feste Einbindung in den sowjetischen Machtbereich.

1962-1989: Zur Regierungszeit Schiwkows herrscht die Kommunistische Partei uneingeschränkt.

1989: Am 10.11. wird Todor Schiwkow auf einer Sitzung des Zentralkommitees als Staatsoberhaupt gestürzt.

1990: Erste freie Wahlen am 10. Juni.

1991: Erneute Parlamentswahlen im Oktober. Neue Regierung aus den Kreisen der UDK (Union der Demokratischen Kräfte).

1999: Aufnahme Bulgariens in den Kreis der offiziellen EU-Beitrittskandidaten.

2001: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Jugoslawien, Kroatien, Makedonien und Rumänien vereinbaren mit Wirkung zum Jahr 2003 eine Freihandelszone.

2001-2005: Der ehemalige bulgarische Zar Simeon II. kehrt zu Beginn des 21. Jahrhunderts aus seinem Exil in Spanien zurück nach Bulgarien und formiert eine Partei um sich. Damit ist er der einzige König der Welt, der abgesetzt und später demokratisch gewählt wurde. Seine Partei NDSW gewinnt die Wahlen 2001 und Simeon II., der seinen Namen in Simeon Sakskoburggotski ändert und monarchische Namenzusätze ablegt, regiert in der Folge von 2001-2005.

2004: Beitritt Bulgariens zur NATO.

2005-2009: Eine Drei-Parteien-Koalition, zu der auch die NDSW gehört, regiert unter Stanischew in Bulgarien.

2007: Bulgarien wird Mitglied der Europäischen Union.

2009: Bei den Parlamentswahlen müssen die regierenden Sozialisten eine schwere Niederlage hinnehmen. Der Bürgermeister Sofias, Bojko Borissow, bildet eine Minderheitsregierung und wird Ministerpräsident.

2010-2011: Lothar Matthäus ist Trainer der bulgarischen Nationalmannschaft.

2012: Der parteilose Unternehmer Rossen Plewneliew wird Staatspräsident.

2013: Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit dem rigiden Sparkurs schlägt sich in Protesten gegen die hohen Strompreise nieder. Die Regierung tritt zurück. Bei den Neuwahlen im Mai 2013 bleibt die konservative Partei stärkste politische Kraft, verfehlt aber die absolute Mehrheit. Der parteilose Finanzfachmann Plamen Orescharski steht als neuer Regierungschef einer sozialistischen Koalition vor.

2015: Burgas ist Europäische Stadt des Sports.

2016: Der Ex-General Rumen Radew wird neuer Präsident Bulgariens bei den Präsidentenwahlen. Der russlandfreundliche Oppositionspolitiker setzt sich in der zweiten Wahlrunde deutlich durch. Regierungschef Borissow erklärt daraufhin seinen Rücktritt und zieht damit Konsequenzen. Bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro gewinnt Bulgarien 1 Silber- und 2 Bronzemedaillen.

2017: Die bulgarische Regierungspartei (die Proeuropäische konservative Partei GERB)setzt sich bei den Neuwahlen in Bulgarien gegen die prorussischen Sozialisten durch und gewinnt zum dritten Mal in Folge. Varna ist Europahauptstadt der Jugend.

2018: Bulgarien übernimmt den Vorsitz im Rat der Europäischen Union.

2019: Plovdiv wird Europäische Kulturhauptstadt.