Beeindruckende Höhlendörfer
Der Hauptort des gleichnamigen Berglandes ist eine wichtige Station auf jeder Rundreise. Zunächst sieht man nur die Hauptstraße und einige Steinhäuser inmitten einer hügeligen Mondlandschaft mit verstreuten weißen Marabuts. Erst bei näherem Hinsehen erkennt man gleichmäßige runde Krater inmitten kleiner Erdhügel – die Wohnhöhlen oder Troglodyten der Berberfamilien.
Von oben schaut man in einen schachtartigen Innenhof, von dem mehrere Räume abgehen und in dessen Mitte sich eine Zisterne befindet. Ein langer Stollen führt ins Freie, der Eingang ist meist kunstvoll ummauert.
In den Wohnhöhlen leben z.T. Großfamilien, jeder verheiratete Sohn hat einen eigenen Raum, es gibt außerdem eine Küche und Vorratsräume. Die Einrichtung ist erstaunlich gemütlich, eine Besonderheit sind die heute selten gewordenen Möbel aus Reisig, die mit Gips verkleidet und weiß gekalkt werden. Zwar zunächst unvorstellbar, aber das Wohnen in einer solchen Höhle ist äußerst angenehm, halten die Lehmwände doch im Winter schön warm und isolieren im Sommer gut gegen die Hitze. Die Herstellungskosten einer solchen Wohnung sind gleich null, wenn man die Arbeit außer Acht lässt. Leider sind heute bereits zahlreiche Höhlenwohnungen vom Zerfall betroffen, da ihre Erhaltung aufgrund der hohen Kosten schwierig ist.