Einige interessante Fakten zur Insel Kos und zu ihren Bewohnern
Land & Leute
Griechenland grenzt an Albanien, Bulgarien, das ehemalige Jugoslawien und an die Türkei. Die Landesgrenze hat eine Länge von rund 1.200 km.
Die Länge der Küstenlinie beträgt mehr als 15.000 km, wobei die stark gegliederte Küstenlinie des Festlandes fast 4.000 km lang ist.
Die westlichste der griechischen Inseln ist Korfu, die südlichste die bei Kreta liegende Insel Gavdos, die östlichste ist Kastelorizo, die nördlichste Thassos.
Die Gesamtfläche Griechenlands beträgt ungefähr 132.500 km² und verteilt sich auf das Festland sowie auf rund 1.300 Inseln, die etwa ein Fünftel der Gesamtfläche ausmachen und von denen 167 bewohnt sind. Von den rund 9 Millionen Einwohnern Griechenlands lebt etwa ein Drittel in der Hauptstadt Athen. Die Wohndichte beträgt 70 Einwohner auf 1 km².
Die höchste Erhebung, der Olymp mit 2.917 m, befindet sich im nördlichen Thessalien.
Griechenlands geografische Beschaffenheit – der Wechsel von hohen Gebirgen und tiefen Schluchten, fruchtbaren Tälern und sandigen Buchten an den Ufern des Ionischen und Ägäischen Meeres – sorgt für ein ständig wechselndes Landschaftsbild. Das sonnige, mediterrane Klima und die vielen archäologischen Zeugen der Vergangenheit, vor allem aber seine gastfreundlichen Bewohner machen Griechenland zu einem idealen Urlaubsziel.
Kos und seine Geschichte
Die frühe Geschichte der Insel Kos wurde vom uralten Volk der Pelasger, vom Ackerbau und Handwerk betreibenden Volk der Karer, von den Achäern, die den Asklepioskult mitbrachten (14. Jh. v.Chr.) und schließlich von den Dorern (ab dem 11. Jh.) bestimmt, in deren Zeitalter Landwirtschaft und Handel aufblühten und eine starke Flotte gebildet wurde.
Im 7. Jh. v.Chr. schloss sich Kos besonders mit den rhodischen Städten und dem nahen, kleinasiatischen Halikarnassos zur Hexapolis zusammen, dem dorischen Sechs-Städtebündnis, das gleichermaßen politische, wirtschaftliche und religiöse Ziele verfolgte.
Astypalaia im Süden der Insel war über 500 Jahre lang Hauptstadt einer nach demokratischen Prinzipien organisierten Region und Zentrum eines regen geistigen und künstlerischen Lebens, bis 412 v.Chr. ein fürchterliches Erdbeben die Stadt zerstörte. Im Norden der Insel, wo schon seit Jahrhunderten der Asklepioskult ausgeübt wurde, entstand die neue Stadt Kos.
Nach den Perserkriegen im 5. Jh. v.Chr. wurde Kos Mitglied des Athener Staatenbundes und blieb – mit kurzen Unterbrechungen – auch während des Peloponnesischen Krieges den Athenern in ihrem Kampf gegen Sparta verbündet.
Um 468 v.Chr. beginnt für Kos ein goldenes Zeitalter, das von der Regierungszeit des Perikles bis zu jener von Alexander dem Großen andauert. In diese Periode fallen auch Geburt (460 v.Chr.) und Wirken des Hippokrates. Der Hippokratische Eid (von dem nicht sicher ist, ob er wirklich von Hippokrates stammt) wird in der ursprünglichen Form nicht mehr geleistet, jedoch hat er nach wie vor Einfluss auf die Formulierung derzeitiger Alternativen.
Einer freundschaftlichen Verbindung mit den Ptolemäern und in der Folge auch mit Ägypten folgte 130 v.Chr. die Einnahme der Insel durch die Römer.
Nachdem schon der Apostel Paulus auf Kos die neue Religion des Christentums verkündet hatte, kam Kos mit der Teilung des Römischen Reiches unter den Einfluss von Byzanz und erlebte eine neue, dem Frühchristentum verpflichtete Blütezeit.
Im 13. Jh. wurde Kos von den Venezianern besetzt und geriet im 14. Jh. für mehr als zwei Jahrhunderte unter die Herrschaft der Johanniter, einem mächtigen Kreuzritterorden.
Nach längeren blutigen Auseinandersetzungen nahm 1523 die Türkenherrschaft ihren Anfang, die für den Zusammenbruch der Wirtschaft sowie der steuerlichen und geistigen Unterdrückung verantwortlich gemacht wird.
Auch die italienische Machtübernahme ab 1912 brachte keine Besserung für die Inselbewohner.
Nach Zeiten deutscher und englischer Besatzung wurde 1947 der gesamte Dodekanes einschließlich der Insel Kos an Griechenland übergeben.
Hippokrates & Co.
Um den berühmtesten Sohn von Kos ranken sich so manche Geschichten und Legenden. Nicht alles, was überliefert ist, entspricht wirklich den Tatsachen (so ist bis heute nicht gesichert, ob es wirklich Hippokrates war, der den Eid des Hippokrates formulierte). Wahr ist jedoch, dass dieser berühmte Mann auf Kos lebte und wirkte und dass viele seiner Erkenntnisse bis in die heutige Zeit Gültigkeit haben und einiges auf der Insel an ihn erinnert.
Hippokrates, der berühmteste der altgriechischen Ärzte, wurde auf Kos im Jahre 460 v.Chr. als Sohn eines Arztes geboren und starb im Alter von mehr als hundert Jahren in Thessalien.
Er war vielseitig gebildet und weitgereist. Seine naturwissenschaftlichen Erkenntnisse versetzten die Priesterschaft in Aufruhr und Perikles rief ihn während einer Cholera-Epidemie nach Athen zu Hilfe.
Die medizinischen Lehren, die er im Laufe seines langen und fruchtbaren Lebens entwickelte, werden noch heute anerkannt. Die im Jahre 1960 gegründete Internationale Hippokrates-Stiftung hat ihren Sitz auf Kos.
Die Platane
In der Nähe der Hafenausgrabungen, im Vorhof der Lozias-Moschee, wächst einer der ältesten Bäume Europas. Seine Äste, in deren Schatten einst Hippokrates seine Schüler unterrichtet haben soll, werden heute von Gerüsten abgestützt.
Das Asklepion
Die Geschichte der Gründung der Aeskulap-Heiligtümer verliert sich in den Tiefen der Jahrhunderte. Rund 300 solcher Kultstätten zu Ehren des Gottes Aeskulap, dem Sohn des Apoll, waren im Altertum bekannt, unter anderem die von Epidaurus, Ephesus und Kos. Die Ruinen des Asklepions von Kos liegen ca. 4 km von Kos-Stadt entfernt und wurden zu Beginn des 20. Jh. von deutschen Archäologen entdeckt, die den Hinweisen des griechischen Geschichtsschreibers Strabo folgten.
Es muss sich um eine reich geschmückte Anlage großen Ausmaßes gehandelt haben, die mehrere Tempel und ein medizinisches Zentrum umfasste.
Während der Bau des Aeskulap-Tempels im 3. Jh. v.Chr. stattgefunden haben dürfte, soll im medizinischen Zentrum schon Hippokrates (5. Jh. v.Chr.) gewirkt haben.
Der Eid des Hippokrates
Ich schwöre bei Apoll, dem Arzte, bei Asklepios, Hygieia und Pankaia und bei allen Göttern und Göttinnen, indem ich sie zu Zeugen rufe, dass ich diesen Eid und diese meine Verpflichtungen erfüllen werde nach Vermögen und Verständnis:
Dass ich denjenigen, welcher mich in dieser Kunst unterwiesen hat, meinen Eltern gleich achten werde; weiterhin, sein Lebensschicksal zu teilen, ihm auf Verlangen dasjenige, dessen er bedarf, zu gewähren, das von ihm stammende Geschlecht gleich meinen Brüdern zu halten, sie diese Kunst, so sie es wollen, ohne Entgelt und Vorbehalt zu lehren und Vorschriften, Kollegien und den ganzen Lehrstoff meinen Söhnen sowie denen meines Lehrers und den Schülern, welche eingetragen und auf das ärztliche Gesetz verpflichtet sind, mitzuteilen, sonst aber niemandem.
Diätische Maßnahmen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meinem Vermögen und Verständnis, droht ihnen aber Schaden, so werde ich sie davor zu bewahren suchen.
Auch werde ich keinem, und sei es auch auf Bitten, ein tödliches Mittel verabreichen, noch einen solchen Rat erteilen; desgleichen werde ich keiner Frau ein abtreibendes Mittel geben. Lauter und fromm will ich mein Leben gestalten und meine Kunst ausüben. Auch will ich keinen Eingriff durch Schneiden vornehmen, auch nicht bei Steinleiden, sondern werde diese Verrichtung denen überlassen, in deren Beruf sie fällt.
In allen Häusern, in die ich komme, will ich wirken zum Nutzen der Patienten, mich fernhalten von jedem vorsätzlichen und Schaden bringenden Unrecht, insbesondere aber von geschlechtlichem Umgang mit Männern und Frauen, Freien und Sklaven.
Was ich aber während der Behandlung sehe oder höre, das will ich, soweit es nicht weiter erzählt werden soll, verschweigen und als Geheimnis bewahren.
Wenn ich nun diesen Eid erfülle, ohne ihn zu brechen, dann möge mir ein glückliches Leben und eine glückliche Kunstausübung beschieden sein und ich bei allen Menschen immer in Ehren stehen. Wenn ich ihn aber übertrete und meineidig werde, dann möge das Gegenteil geschehen