Vom französischen Protektorat zur freien Republik
Am 3. August 1903 wird Habib Bourguiba in Monastir geboren. Er studiert in Frankreich und lässt sich 1927 in Tunis als Anwalt nieder. Er gründet 1934 die Neo-Destur-Partei mit dem Ziel, Tunesien zu einem unabhängigen Staat zu machen. Nach einem gescheiterten Umsturzversuch 1938 werden Bourguiba und einige seiner Anhänger verhaftet und nach Frankreich gebracht, wo sie bis 1942 in Haft bleiben. Zwischenzeitlich tobt der Zweite Weltkrieg.
Habib Bourguiba, der nach Kriegsende erneut für die Unabhängigkeit kämpft, wird 1950 ein zweites Mal verhaftet und wieder nach Frankreich gebracht. Zunächst sagt Ministerpräsident Mendes-France dem Land die so genannte Autonomie zu, aber mit dem Ziel, Tunesiens Unabhängigkeit zu erringen. Am 20. März 1956 wird Habib Bourguiba erster Ministerpräsident des Landes und noch im gleichen Jahr wird Tunesien zur Republik erklärt. Bourguiba wird zum Staatspräsidenten ernannt.
1961 versucht Tunesien mit Gewalt die Freigabe der Hafenstadt Bizerte zu erreichen, die früher französische Marinebasis war. Aber die tunesische Armee ist der französischen unterlegen. Erst auf dem politischen Verhandlungsweg gelingt es im Oktober 1963, den Abzug der Franzosen zu bewirken.
Habib Bourguiba verwaltet und lenkt Tunesien über 30 Jahre lang, pflegt gute Handelsbeziehungen und freundschaftliche Verbindungen zum Ausland. Je älter er wird, desto öfter kommt die Frage auf: „Was wird nach ihm?“
Am 7. November 1987 wird das beliebte Staatsoberhaupt von dem damalig amtierenden Premierminister laut eines Artikels in der tunesischen Verfassung abgesetzt. Nachfolger wird Zine El Abidine Ben Ali, der Tunesien 23 Jahre lang diktatorisch regiert.
Im Januar 2011 findet die Jasminrevolution gegen das Regime statt und der Präsident flüchtet am 14. Januar nach Saudi Arabien.