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Das Herz der Riviera Maya

Playa del Carmen ist der größte und am schnellsten wachsende Ferienort zwischen Cancun und Tulum. Das ehemals verschlafene Fischerdorf, dessen einzige Attraktion die Fährverbindung nach Cozumel war, ist heute nach Cancun das zweitwichtigste Touristenzentrum der Riviera Maya. Es gilt derzeit als die Stadt mit dem höchsten Bevölkerungswachstum in Mexiko. Noch 1970 lebten hier nur etwa 200 Menschen, zumeist Fischer. Im Jahr 2010 ergab eine Volkszählung eine Einwohnerzahl von fast 150.000 Personen.

Der Touristen- und Bau-Boom ist noch nicht zu Ende und wird in den nächsten Jahren das Gesicht der Stadt weiter verändern. Aber immerhin gibt es hier keine sterilen Hochbauten und Betonkästen wie in Cancun, man achtet auf eine die Natur schonende Bauweise.

Der Tourismus nahm Mitte der 90er Jahre seinen Anfang, als die Tourismusplaner auf die Reize Playa del Carmens aufmerksam wurden und den Ort als ruhige, landestypische Alternative zum international orientierten und turbulenten Cancun entwickelten. Die große Nachfrage, besonders auf dem europäischen Markt, führte zum schnellen Bau von Hotels, wobei man aber von Anfang an darauf achtete, dass der ursprüngliche Charakter des ehemaligen Fischerdorfes nicht vollständig zerstört wurde. Der mexikanische Tourismuskonzern Situr erwarb im Hinterland ein großes Stück Küste, auf dem ein Ferienpark mit Alles-inklusive-Hotels und Golfplatz namens Playacar errichtet wurde.

Inzwischen gibt es zwischen Cancun und Tulum eine gut ausgebaute Straße, auch die medizinische Versorgung wurde deutlich verbessert. Allerdings fehlen immer noch Maßnahmen zum Umweltschutz, wobei dies allerdings kein spezifisches Problem von Playa del Carmen ist, sondern (leider) für ganz Mexiko gilt. Ebenso ist eine vermehrte Landflucht von den umliegenden Dörfern mit allen damit verbundenen Problemen zu beobachten.

In der Summe gesehen ist Playa del Carmen aber bisher von der befürchteten US-Amerikanisierung verschont geblieben und bietet mit seinen langen Stränden und den sauberen Gewässern, dem überschaubaren und ansprechenden Ortskern, der vielfältige Einkaufs- und Essensmöglichkeiten bereithält, gerade dem europäischen Gast genau die Erholung, die er sucht.