Herrliche Natur und geschichtsträchtige Orte
Zwischen Ayamonte und Huelva verläuft „die grüne Strecke“ – bis 1985 eine Bahnstecke. Die Route durch die einmalige Naturlandschaft legt man am besten zu Fuß oder per Rad zurück. Hier bieten sich Sport- und Erholungsmöglichkeiten in der Natur! Das Hinterland, das hinter der Küste mit Eichen, Oliven, Feigen, Mandeln und anderen Obstbäumen bezaubert, eröffnet herrliche Aussichten auf die arabischen Wachtürme (Almenares), die Flutmühlen (Pozo del Camino) sowie auf weitere historisch bedeutsame Gebäude.
Ayamonte – Seine Lage an der Mündung des Guadiana macht dieses Städtchen einzigartig. Eine vielbefahrene eiserne Hängebrücke verbindet die Stadt mit Portugal am gegenüberliegenden Ufer. Sie ist voller Kontraste, offen und dynamisch. Am Hafen, dem Mittelpunkt des Ortes, werden lautstark die Fischfänge des Tages versteigert. Das fröhliche Treiben fließt mit den Gesprächen, dem Lachen und der Musik von Festen im Freien und von den Terrassen-Cafés zu einer lebendigen Geräuschkulisse zusammen.
In den malerischen, alten Gassen stehen weißgetünchte Häuser, für elegante Akzente sorgen schmiedeeiserne Balkone. Viele kleine Plätze sind mit hübschen Laternen, Springbrunnen oder Nischen mit Heiligenfiguren dekoriert. An der Seite einer ehemaligen Moschee wurde die Kirche Iglesia del Salvador errichtet. Sehenswert ist das Rathausportal und der Kirchturm von Las Angustias mit dekorativen Stuckarbeiten. Vom Kai Muelle de Portugal legen regelmäßig Fähren nach Portugal ab.
Isla Cristina – Im 18 Jh. haben sich hier katalanische Fischer und die Seemänner des Levante niedergelassen, um eine Fischereibasis zu gründen. Der ursprüngliche Name der Stadt war La Higuerita (Feigenbäumchen). Später wurde er aber zu Ehren der damaligen Königin in Isla Cristina geändert. Isla Cristina besitzt ein hübsches altes Viertel, dessen niedrige Häuser mit Azulejo-Kacheln verziert sind. Im Fischerhafen von Isla Cristina siedelten sich seit der Gründung der Stadt zahlreiche Industrien an, die mit dem Fischfang verbunden sind, wie z.B. Salzwerke und Konservenfabriken sowie Werkstätten für den Schiffsbau und Schiffserhaltung. Idyllisch ist ein Spaziergang am Kai, wo die Fischer täglich ihre Netze flicken. Sehenswert ist auch die Fischauktion in den lebhaften Verkaufshallen von Isla Christina und El Terrón.
La Redondela – Eine weiße, autonome Kleinstadt Isla Cristinas im Landesinneren. Es lohnt ein Besuch des Rathaussaales im Mudejar-Stil (15. Jh.) oder ein Spaziergang durch die kleinen Straßen mit echt andalusischem Flair.
Die Lagune Prado Hondo – Liegt ganz in der Nähe des ehemaligen Bahnhofes Redondelas. Die Süßwasserstelle ist bekannt als Heimat der Brachschwalbe, des Purpurhuhns und des Purpurreihers – Vogelarten, die heutzutage selten an den Küsten vorkommen. Die Lagune entstand in den 30er-Jahren, als dort eine Mauer gebaut wurde, auf der die Bahnstrecke Ayamonte-Huelva verläuft, wodurch sich die Gewässer der beiden Bäche Prado und Valdeinfierno stauten.
Landgut la Huerta Noble – Zwischen La Redondela und Pozo del Camino befindet sich das Taubenhaus der Huerta Noble, das im Barockstil gebaut ist und ca. 70.000 Tauben beherbergte. Auf dem Grundstück, das der Gelehrte Don Manuel Rivero entwarf, befinden sich außerdem ein Landgut und ein Via Crucis im andalusischen Flamenco-Stil, das mit portugiesischen Fliesen verziert ist und gleichfalls aus dem 18. Jh. stammt.
Wachturm El Catalán – An der Schlucht Barranco de la Vera, in der Nähe der Küste La Antilla, befindet sich ein ehemaliger Wachturm aus dem 13Jh., der vor Angriffen der Berber, Mauren und Türken warnte.
Lepe – Sobald man die Brücke Puente de la Tavirona überquert hat, führt der Weg in die Stadt Lepe, die von phönizischen Kaufleuten im 4. und 5. Jh. v.Chr gegründet wurde. Zwischen Mittelalter und der modernen Zeit war die Stadt ein wichtiger Hafen, von dem aus die Entdeckung Amerikas und der späteren Kolonien der neuen Welt vorangetrieben wurde.
Auch Rodrigo de Triana wurde hier geboren, der Seemann, der vom Schiff Santa Maria aus die ersten Inseln des amerikanischen Kontinents erblickte.
Die Kirche Santo Domingo de Guzman birgt das Bildnis der Nuestra Señora de la Bella, der Schutzpatronin des Ortes. Die Kirche mit ihrem prächtigen spitzen Glockenturm, ist eine Sehenswürdigkeit und ein schönes Beispiel des andalusischen Mudejar-Stiles.
Im gleichen Stil ist die Kapelle San Christóbal gebaut, die mit einer interessanten Kuppel und einem in die Fassade eingebauten Bogenfenster besticht.
La Antilla – Der Strom der Touristen, der sich Jahr für Jahr über die wundervollen Strände von La Antilla ergießt, hat dem Charme des Orts mit den alten Häusern keinen Abbruch getan. Einen Kontrast dazu bietet Islantilla, eine moderne Wohnanlage mit luxuriösem Golfplatz.
Cartaya – Der Ort liegt weiter im Landesinneren, dennoch nicht weit von den Tourismuszentren an der Küste entfernt. Auf der Plaza Redonda fügen sich Orangen- und Zitronenbäume mit den schmiedeeisernen Straßenlaternen zu einem malerischen Bild. Hier stehen auch die bedeutendsten Bauten der Stadt, die Kirche San Pedro (16. Jh.) mit ihrem schönen, mit Azulejos geschmückten Glockenturm sowie das Rathaus und die herrschaftliche Casa de Cultura (Kulturamt).
El Rompido – Auf dem von Dünen umgebenen schönen Sandstrand dieses kleinen Fischereihafens drängen sich im Sommer die Touristenscharen. Am Rand der Siedlung in Richtung La Antilla haben die vom Fluss angeschwemmten Sedimente eine Landzunge geformt, die heute als Naturdenkmal Rio Piedras y Flecha de El Rompido bekannt ist.
El Portil – Mit seinem herrlichen Strand gehört El Portil zu den beliebtesten Badeorten an der Küste. In den bezaubernden Landschaften der Reserva Natural de la Laguna de El Portil sind Graureiher und Schwarzhalstaucher heimisch.
Punta Umbría – Mitten im Naturpark der Salzmarschen gelegen, war Punta Umbria einst der Erholungsort der Bergbauarbeiter der Minen vom Rio Tinto. Heute ist Punta Umbría ein sehr beliebter Ferienort mit einem kleinen Yachthafen. Neben einem vielfältigen Freizeitangebot ist der Ort auch bekannt für seinen im Morgengrauen stattfindenden Fischmarkt und die farbenprächtige Marienprozession auf dem Meer am 15. August.
Huelva – Die Hauptstadt (ca. 150.000 Einwohner) der westlichsten Provinz Andalusiens liegt zwischen den Mündungen des Rio Tinto und des Rio Odiel. Hier kreuzen sich die Straßen nach Portugal, Cádiz und Sevilla. Haupterwerbszweig der Stadt ist die Industrie, aber auch Fischfang und Landwirtschaft sind von Bedeutung.
In der Fußgängerzone, um die Kirche La Concepción herum, findet man viele Geschäfte und Restaurants. Insbesondere in der Calle Pablo Rade frönen die Einheimischen mit Vorliebe den ausgezeichneten lokalen Tapas.
Huelva wurde durch Kolumbus weltweit bekannt. Die Expeditionen des Seefahrers prägten das Leben des bis dahin ruhigen Ortes, den man fortan die Wiege der Entdeckung Amerikas nannte. Nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 und dem Freiheitskrieg ein halbes Jahrhundert später verlor die Stadt jedoch wieder an Bedeutung. Heute lebt Huelva vom Tourismus, vor allem durch die Nähe des Nationalparks Coto de Doñana.