Ibiza und Formentera – die Inselgruppe der Pityusen

Die Baleareninseln bestehen aus der Hauptinsel Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera. Die gesamte Balearengruppe untersteht der Hauptstadt Palma de Mallorca.

Ibiza ist nach Mallorca und Menorca die drittgrößte Insel der Balearen und hat zudem als einzige einen Fluss: den Rio de Santa Eulária des Riu. Die fruchtbare, rötliche Erde Ibizas ist nicht vulkanischen Ursprungs und gestattet keiner giftigen Pflanze, Insekt, Reptil oder sonstigem giftigen Tier das Überleben. Zusammen mit der südlich gelegenen Insel Formentera und zahlreichen kleineren und unbewohnten Felseninseln bildet Ibiza die Inselgruppe der Pityusen. Dieser Name leitet sich von dem griechischen Wort für „mit Pinien bewachsene Inseln“ ab.

In der Form an ein Oval erinnernd, erreicht Ibiza eine Länge von 48 km und eine Breite von 21 km. Die zwei Bergzüge werden geprägt durch den im Süden liegenden, 476 m hohen Atalaya bei San José und den 409 m hohen Puig Fornàs im Norden. Die kleine Schwester Formentera mit ca. 82 km² besitzt mit La Mola (192 m) die höchste Erhebung der Pityusen.

Ibiza und Formentera bieten ein ausgesprochen mildes Klima und rund 300 Sonnentage im Jahr. Im Winter sinken die Temperaturen selten unter den Gefrierpunkt und Schnee ist eine Sensation. Der Frühling verwandelt die Inseln in ein duftendes Paradies mit blühenden Mandelbäumen und bunten Wiesen. Die Sommer erwarten Sie mit viel Sonne und Wärme, dafür sorgt der Migjorn – ein trockener Wüstenwind aus Afrika.

Das Wasser ist auf Ibiza und Formentera das sauberste im ganzen Mittelmeer, da es keine Industrie gibt – so bleibt auch die Luft rein.

Die gesamte Balearengruppe hat mehr als 1 Mio. Einwohner. Durch seine geografische Lage und Historie war Ibiza über lange Zeit orientalisch-afrikanischen Einflüssen ausgesetzt.

Die Ibizenkos zeichnen sich aus durch einen weltoffenen Charakter. Sie sind gastfreundlich und zurückhaltend zugleich, tolerant und bodenständig. 99% der Einwohner gehören heute der römisch-katholischen Kirche an.

Die traditionellen Erwerbszweige haben heute stark an Bedeutung verloren. Die Fischerei- und Landwirtschaftserzeugnisse decken kaum den Bedarf der Einheimischen. Daher wird in der Sommersaison ein Großteil, vor allem Fisch, vom spanischen Festland importiert.

Die Salzgewinnung in den naturgeschützten Salinen bringt zwar noch Gewinne, hat aber Nachwuchssorgen. Die junge Generation sucht Arbeit im lukrativen Fremdenverkehr oder im Textilgewerbe. Die ausgefallene Adlib-Mode machte Ibiza weltberühmt. Die auf der Insel lebenden Modeschöpfer leiteten diesen Namen vom Lateinischen ab: Adlib heißt „wie es uns gefällt”. Mode, Keramik und Töpfereierzeugnisse finden Sie in großer Auswahl in den Boutiquen von Dalt Vila.

Die Inseln haben eine bewegte Geschichte, die bis ins Jahr 700 v. Chr. zurückreicht. In den Museen der Inseln kann man viele historische Zeugnisse bewundern. Bemerkenswerten Zeugen der Vergangenheit sind auch die Gebäude der Altstadt von Ibiza, einer der ältesten befestigten Städte der Welt, die im Jahre 1999 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Das spanische Mutterland ist ein demokratischer Rechtsstaat, mit der Staatsform einer parlamentarischen Monarchie. Der König ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Die Rolle der spanischen Krone wird in der Verfassung im Wesentlichen auf repräsentative Funktionen beschränkt. Die Balearen sind eine autonome Region mit dem Verwaltungssitz auf Palma de Mallorca. Nach der Diktatur Francos von 1935 bis 1975 wurde durch die Monarchie abgelöst. 1982 trat Spanien der Nato bei und wurde 1986 in die Europäische Union aufgenommen. Seit Januar 2002 gilt in Spanien der Euro als offizielle Währung.

Die heutige offizielle Landes- und Geschäftssprache auf den Balearen ist katalanisch. Auf Ibiza jedoch wird Ibizenko, ein Dialekt des Katalanischen gesprochen. Auf Straßen und Ortsschildern finden Sie heutzutage fast immer die spanische (Kastillan) wie die katalanische Bezeichnung: Ibiza – Eivissa, Santa Eulalia – Santa Eulária des Riu, Santa Ines – Santa Agnés de Corona, San Fernando – Sant Ferran, San Francisco – Sant Francesc de Formentera.