Die historische Wandlung Madeiras

1351: Zum ersten Mal tauchen die Inseln des Madeira-Archipels auf einer florentinischen Seekarte auf.

1418 – 1420: João Gonçalves Zarco und Tristão Vaz Teixeira nehmen Madeira für Portugals Krone in Besitz. Bald folgen die ersten Siedler.

1440 – 1455: Tristão Vaz Teixeira wird Legatskapitän von Madeiras Osten, João Gonçalves Zarco von Madeiras Westen. Zum ersten Mal wird Wein angebaut.

1479 – 1482: Christoph Kolumbus heiratet Felipa Moniz. Sie leben einige Zeit auf Porto Santo, dann auf Madeira. Hier erhält Kolumbus entscheidende Informationen für seine späteren Entdeckungsfahrten.

1497: König Manuel I. gliedert Madeira in das Königreich Portugal ein und erklärt Funchal zur Hauptstadt des gesamten Archipels.

1508: Wegen des Zuckeranbaus wird Madeira ein wichtiger Wirtschaftsfaktor Portugals und König Manuel I. verleiht Funchal die Stadtrechte.

1514: Die Kathedrale Sé wird eingeweiht und zum Bischofssitz.

1530: Die karibischen und lateinamerikanischen Kolonien von Spanien und Portugal werden bei der Produktion von Zucker zur ernsthaften Konkurrenz.

1566: Der französische Pirat Bertrand de Montluc überfällt mit seinen Korsaren Funchal und plündert die Stadt. Madeiras Blütezeit ist damit vorbei.

1581 – 1620: Portugal und Madeira fallen an Spanien. Englische Piraten greifen Madeira immer wieder an, weitere Befestigungsanlagen werden gebaut. Der englische Seeräuber John Ward plündert Funchal im Auftrag des Bey von Tunis und verschleppt 1.200 Menschen in die Sklaverei nach Nordafrika.

1640: Mit Hilfe von England befreit sich Portugal von der ungeliebten spanischen Herrschaft.

1662 – 1668: Die portugiesische Königstochter Katharina von Braganza heiratet den englischen König Charles II. Englische Kaufleute lassen sich auf Madeira nieder und übernehmen den Weinhandel. Portugal erhält seine nationale Unabhängigkeit zurück.

1703: Wegen des englisch-französischen Krieges und des englischen Weinembargos gegen Frankreich wird Madeira zum wichtigsten Weinexporteur Europas.

1807 – 1814: Unter Napoleon besetzen die Franzosen Portugal, die Engländer stationieren Truppen auf Madeira. Vermehrt lassen sich die Briten auf der Insel nieder.

1852 – 1872: Auf Madeira wütet die Cholera, etwa 7.000 Tote werden beklagt. Außerdem werden fast alle Weinstöcke auf Madeira erst durch den aus Amerika eingeschleppten Mehltau und dann durch eine Reblausart vernichtet. Viele britische Weinhändler verlassen die Insel oder weichen auf andere Erwerbszweige aus.

1910 – 1931: Attentat auf den portugiesischen König und Ausrufung der Republik in Portugal. Revolten und Generalstreiks werden militärisch niedergeschlagen.

1932: Premierminister Salazar errichtet eine diktatorische Herrschaft.

1949: Funchal und Southampton werden durch eine Flugbootlinie verbunden.

1960 – 1964: Eröffnung des Flughafens auf Porto Santo. Eröffnung des Flughafens auf Madeira (Santa Catarina). Der Tourismus wird zu einem wichtigen Wirtschaftszweig.

1974: Nelkenrevolution in Portugal gegen die Diktatur von Salazar und Caeta.

1976: Madeira erhält als autonome Region weitreichende Selbstverwaltungsrechte.

1985: Verlängerung der Landebahn des Flughafens. Das Passagieraufkommen wird vergrößert, der Tourismus boomt. Nach der Revolution entstanden viele Mittelklassehotels. Nun ist Madeira nicht mehr nur einer kleinen Oberschicht vorbehalten.

1986: Portugal wird Mitglied der EG.

1995: Eine erneute Flughafenerweiterung wird begonnen. Das Flughafengebäude wird vergrößert und die Landebahn auf 2.800 m verlängert.

2000: Einweihung der spektakulären neuen Landebahn des Flughafens und der Seilbahn von Funchal nach Monte.

2010: Ein schweres Unwetter mit Überschwemmungen und Erdrutschen geht im Februar über der Insel nieder. Besonders betroffen war der Bereich um Funchal.