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Der Blumengarten Teneriffa

Die Flora
Teneriffa wird gern als Die Blumenreiche oder auch Der Blumengarten bezeichnet, denn die einheimische Pflanzenwelt auf Teneriffa gibt sich exklusiv, einzigartig und vielfältig zugleich. Für ihre Einzigartigkeit hat die isolierte Lage gesorgt. Die letzte Eiszeit begrub Europa unter Gletschern und vernichtete die ehemals subtropische Vegetation des Tertiärs. Auf den Kanarischen Inseln überlebten Farne, Lorbeerwälder und Drachenbäume. Auf der Inselgruppe, die nie eine Landverbindung besaß, konnten sich Pflanzengruppen entwickeln, die sich von ihren Geschwistern auf den benachbarten Kontinenten deutlich unterscheiden.

Teneriffas Pflanzenwelt resultiert aus den extremen Höhenunterschieden auf der Insel und dem beständig wehenden Passatwind. Unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen liegen somit dicht beieinander. Trockene Halbwüsten sind von warmen Nebelurwäldern nicht weit entfernt und wohl temperierte Pinienwälder gehen abrupt in karge Berglandschaften über. Jede Zone hat ihre eigene Vegetation mit Pflanzen, die sich an die jeweiligen Bedingungen angepasst haben.

Die Pflanzen mussten sich eine Menge einfallen lassen, um in diesem Klima zu überleben. Fast alle Pflanzen, die Sie hier antreffen, sind endemisch, d.h. sie sind nur auf den Kanaren anzutreffen. Dazu zählen neben dem Tajinaste (Natternkopf) und dem Teideginster auch die kanarische Pinie, die sich ihrer Umwelt perfekt angepasst hat. So kann sie zum einen aus den Wolken trinken, das heißt sie entzieht der Luft die Feuchtigkeit. Zum anderen kann sie bei Waldbränden mit ihrem Harz das Feuer ersticken, sodass ein Waldbrand ihr nichts anhaben kann – schon nach spätestens vier Wochen sprießen die ersten grünen Spitzen und nach wenigen Jahren erinnern nur noch die Veränderungen der Rinde an den Brand.

Viele Sukkulentenarten sind auf Teneriffa beheimatet, wie zum Beispiel die Kandelaber-Wolfsmilch oder der Tabaiba, der sogar einem Dorf zu seinem Namen verhalf. Und nicht zuletzt der sagenumwobene Drachenbaum, dem die Guanchen Heil- und Wunderkräfte zusprachen.

Neben all diesen endemischen Gewächsen finden sich außerdem Gewächse aus allen Teilen der Welt. So wurden die Aloe Vera und die Strelitzie aus Afrika importiert und auf Teneriffa kultiviert. Im 16. und 17. Jahrhundert, als man viel Holz für den Schiffs- und Häuserbau benötigte, die kanarische Kiefer jedoch bereits stark abgeholzt war, setzte man australische Eukalyptusbäume. Heute gibt es einen ganzen Eukalyptuswald im Esperanzawald, in dem es an warmen Sommertagen herrlich duftet.

Der berühmte, aus Asien stammende Ficus benjamina, der in unseren Breitengraden gerne kränkelt, trotzt auf Teneriffa Wind und Wetter. Sie sogenannten Schattenbäume wachsen auf jedem Dorfplatz. Die Canarios setzen sich sehr für den Erhalt dieser Bäume ein, weil sie an heißen Sommertagen für angenehme Kühle sorgen.

Außerdem wurden Unmengen an Busch- und Baumwerk von den Eroberern aus Süd- und Nordamerika mitgebracht, das sich heute wunderbar ins Bild der Insel einfügt. Dazu zählen der Feigenkaktus, die Bougainvillea, die Agaven, die den Canarios als Weihnachtsbaum dienten, oder auch der Weihnachts- oder Christstern.

Viele dieser Arten können Sie in allen Regionen der Insel beobachten. Im botanischen Garten in Puerto de la Cruz erhalten Sie zudem noch viele nützliche Informationen über die einzelnen Pflanzen.

Die Fauna
Teneriffas Tierwelt ist weniger artenreich. Als einzige Säugetiere haben Fledermäuse den Weg auf die Sonneninsel gefunden. Kaninchen wurden später von den Eroberern eingeführt. Vögel und Schmetterlinge zwitschern und flattern dagegen in großer Zahl durch die Natur. Viele Falkenarten und Singvögel sind hier anzutreffen.

Wenn es unterwegs im Gebüsch verdächtig raschelt, jagen dort vermutlich flinke Eidechsen, die sogar ein Stück Banane oder Apfel nicht verschmähen. Ihre Verwandten, die Geckos, halten sich vorwiegend in der Umgebung von Menschen auf. Gefährliche Begegnungen mit der Tierwelt sind auf Teneriffa auch auf einsamen Bergpfaden nicht zu befürchten, denn es gibt weder Schlangen, noch Skorpione oder wilde Raubtiere. In abgelegenen Regionen begegnet Ihnen vielleicht eine Ziege.